Die Zinssenkung der EZB: Ein strategischer Schritt
Am 6. Juni 2024 hat die EZB den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf nunmehr 3,75 % gesenkt. Diese Entscheidung war eine Reaktion auf die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen, einschließlich niedriger Wachstumsraten und Inflationsdrucks in der Eurozone. Mit dieser Maßnahme verfolgt die EZB das Ziel, die wirtschaftliche Aktivität zu stimulieren, die Kreditaufnahme zu erleichtern und das allgemeine Vertrauen in die Wirtschaft zu stärken.
Finanzierungsbedingung im Wandel – der perfekte Einstiegszeitpunkt
1. Erwartbar fallende Hypothekenzinsen: Die erste Zinssenkung seit dem rasanten Zinsanstieg der letzten 2 Jahre hat dazu geführt, dass Hypothekenzinsen wieder langfristig kurz- bis mittelfristig fallen werden. Die erste Zinssenkung wurde bereits seit Längerem vom Kapitalmarkt über die Swap-Sätze vorweggenommen, aber die Richtung der nächsten 2-3 Jahre in der Zinsentwicklung ist somit vorgegeben. Langfristige Finanzierungen können bereits heute wieder bei ca. 3,50% fixiert werden und liegen damit deutlich unter dem Niveau der letzten 12 Monate. Dies eröffnet Käufern wieder die Möglichkeit, Immobilien zu attraktiveren und leistbaren Finanzierungskonditionen zu erwerben. Für viele potenzielle Käufer ist dies die Chance, ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, die Kaufpreise im Neubausegment noch stagnieren und bei Gebrauchtimmobilien etwas gesunken sind. Wer jetzt einen Immobilienkauf in Betracht zieht, kann zu einem guten Kaufpreis einsteigen und sich langfristig günstige Konditionen sichern.
2. Steigerung der Nachfrage nach Immobilien: Der Bedarf nach hochwertigem Wohnraum ist ungebrochen hoch, die Nachfrage war jedoch deutlich unter dem Niveau von 2021 und den davor liegenden Jahren. Mit den besseren Finanzierungsbedingungen und den aufgrund der Lohnanpassung höherem Gehaltsniveau kommt nun auch die Nachfrage zurück. (Kurzer Exkurs: Nachfrage unterscheidet sich vom Bedarf durch die Leistbarkeit). In den kommenden Jahren trifft also eine hohe Nachfrage auf ein immer geringeres Angebot. Preissteigerungen sind somit in allen Immobiliensegmenten erwartbar. Die erste Zinssenkung könnte viele bisher unschlüssige Käufer motivieren, den Schritt in den Markt zu wagen, was zu einem verstärkten Wettbewerb um verfügbare Immobilien führt. Nach einer noch ca. 12 Monate dauernden Phase eingeschränkten Transaktionen erwarten wir für die Jahre 2025 und 2026 eine deutliche Steigerung und in den Folgejahren eine neuerliche Hochkonjunktur am Immobiliensektor.
3. Potenzial für Wertsteigerungen: Ein erhöhter Druck auf die Nachfrage führt tendenziell zu steigenden Immobilienpreisen. Investoren, die jetzt in den Markt einsteigen, könnten von zukünftigen Wertsteigerungen profitieren. Angesichts der soliden wirtschaftlichen Grundlagen und der stabilen Nachfrage nach Wohnraum in Österreich ist es wahrscheinlich, dass sich der Wert von Immobilien weiter positiv entwickeln wird. Frühzeitige Investitionen bieten daher die Möglichkeit, von diesen Marktbedingungen zu profitieren.
Regionale Unterschiede und Marktdynamik
Die Auswirkungen der Zinssenkung sind in den verschiedenen Regionen Österreichs unterschiedlich. In Ballungsräumen wie Wien und Graz, wo bereits jetzt wieder die Nachfrage deutlich gestiegen ist, könnten die Immobilienpreise in den kommenden Jahren wieder besonders stark ansteigen. Der Mietmarkt nimmt dies bereits vorweg. Der stete Zuzug und die Erholung der Wirtschaft kurbeln den Markt an.
Jetzt bietet sich eine günstige Gelegenheit für Investoren, noch frühzeitig in den Markt einzutreten und von den zukünftigen Wertsteigerungen zu profitieren. In weniger stark nachgefragten ländlichen Gebieten könnten die Preisanstiege moderater ausfallen, was dort zusätzliche Chancen für Käufer bietet, die nach preiswerteren Optionen suchen.
Langfristige Perspektiven
Die erwartbaren Zinsanpassungen bieten nicht nur kurzfristige Vorteile, sondern ermöglichen es Käufern und Investoren auch, langfristig günstige Konditionen zu sichern. Während die Zinssenkung kurzfristig den Immobilienkauf attraktiver macht, ist es auch wichtig, die potenziellen langfristigen Entwicklungen zu berücksichtigen. Noch besteht eine inverse Zinskurve, die langfristige Finanzierungen günstiger macht als kurzfristige. Fixzins-Kredite sind aktuell das Gebot der Stunde.
Fazit
Die erste Zinssenkung der EZB von Juni 2024 schafft ein außerordentlich günstiges Umfeld für den Immobilienkauf in Österreich. Die verbesserten Finanzierungskosten, die steigende Nachfrage und das Potenzial für zukünftige Wertsteigerungen machen jetzt zu einem idealen Zeitpunkt, um in den Immobilienmarkt einzusteigen. Sowohl für Erstkäufer als auch für erfahrene Investoren bieten sich in dieser Marktlage hervorragende Chancen, die langfristig erhebliche Vorteile bringen könnten.